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12. Oktober 2015 | VERBAND

Flüchtlinge go Islandpferd

Die Flüchtlinge, die aus Syrien und anderen Krisenregionen nach Deutschland kommen, sind in diesen Tagen das beherrschende Thema in den Medien. Dass ein vermeintlich so politisches Thema auch Berührungspunkte mit der Randsportart Islandpferdereiterei hat, macht die Herausforderung, die die Integration dieser Menschen an alle Bereiche unserer Gesellschaft stellt, um so deutlicher:[nbsp]

Das Clemensheim in Bad Driburg ist eine Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Hier werden ständig rund 300 Flüchtlinge betreut, mehr als 4000 haben die Einrichtung seit dem vergangenen Jahr durchlaufen. [nbsp]"Die Menschen haben bei uns ein Dach über dem Kopf, Kleidung, Essen und auch eine Tagesstruktur. Mehr aber nicht", berichtet Michael Wöstemeyer im Gespräch mit der Neuen Westfälischen Zeitung. Darum sind rund 30 Ehrenamtler in Bad Driburg damit beschäftigt, den Menschen im Clemensheim wenigstens ab und zu mehr als nur die Grundversorgung anzubieten.

Ende September führten diese Bemühungen zu einer auf den ersten Blick ungewöhnlichen Begegnung: Flüchtlinge go Islandpferd. Über zwanzig Kinder und Jugendliche aus dem Clemensheim waren zu Gast auf dem Trappistenhof in Bad Driburg. Bei spätsommerlichem Sonnenschein standen zwei Stunden Ponyreiten für die jungen Besucher auf dem Programm. In der von Sprachwirrwarr und verschiedenen kulturellen Hintergründen geprägten Situation erwiesen sich die Islandpferde einmal mehr als universelle Dolmetscher: "Die Pferde fanden die Neuankömmlige spannend und beschnupperten sie neugierig, was bei den jüngeren Teilnehmern mit freudigem Quietschen, bei den Älteren eher mit Vorsicht genossen wurde", berichtet Vanessa Greitemeier auf der hofeigenen Homepage.

Und so wurde aus den zwei Stunden auf dem Reiterhof für die Besucher eine Erfahrung, die auch die IPZV-Mitglieder kennen und schätzen: Mit dem Islandpferd wird die Freizeit in der Natur scheinbar mühelos zu einem echten Erlebnis, einer Pause vom Alltag - wie auch immer der sonst aussieht.[nbsp]