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19. Februar 2014 | DIP

Aufzucht in Island (DIP 1/14, Seite 62 ff.)

Eine Studie der Université de Rennes 1 (FRA) untermauert die von Caroline Mende zusammengetragenen Erfahrungen, dass gemischte Gruppen vorteilhaft für die Jungpferdeaufzucht sind: Jungpferdeaufzucht in gleichgeschlechtlichen und gleichaltrigen Gruppen ist wider die Natur; sind hingegen erwachsene Pferde in der Gruppe, verändert sich das Verhalten der Jungpferde stark zum Positiven hin (breiteres Verhaltensspektrum, mehr freundschaftliche Beziehungen, mehr positives soziales Verhalten, weniger Aggression).

Die Studie gibt es leider nur in Englisch und kann bei der DIP-Redaktion angefordert werden (dip@ipzv.de).

Zusammenfassung der Ergebnisse:

In der Studie wurde die Wirkung der Integration fremder erwachsener Pferde in eine Jungpferdeherde auf das Verhalten der jungen Pferde untersucht. Zunächst wurde das Verhalten von 1- und 2-jährigen domestizierten Pferde in gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen Gruppen (eine gängige Praxis auf unseren Höfen, aber weit entfernt von einer natürlichen Haltung) beobachtet. Dann wurden zwei gleichgeschlechtliche erwachsene Pferde in jede Versuchsgruppe integriert. Beobachtungen, die vor, während und nach der Eingliederung gemacht wurden, deuteten darauf hin, dass die jungen Pferde, die in homogenen Gruppen aufgezogen wurden, ein anderes Verhalten zeigten als die unter sozial natürlichen Bedingungen aufgezogenen. Nach der Integration der erwachsenen Pferde zeigten die jungen neue Verhaltensweisen. Es kristallisierten sich Sozialverbände heraus, das Sozialverhalten verbesserte sich und die Auseinandersetzungen verringerten sich.

Diese Ergebnisse haben wichtige Konsequenzen sowohl für das Verständnis des Einflusses erwachsener Pferde auf das Verhalten der jungen, als auch in Bezug auf die Tierhaltung. Hier zeigt sich schon jetzt die Bedeutung der gemeinsamen Haltung von jungen und erwachsenen Pferden – auch wenn weitere Studien erforderlich sind.