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30. Oktober 2011 | ZUCHT

Zuchtausschuss zieht positive Jahresbilanz

Die Tagesordnung war voll, die Konzentration hoch, und die Atmosphäre produktiv: So charakterisiert IPZV-Zuchtleiterin Maria Siepe-Gunkel die zweitägige Zusammenkunft des Zuchtausschusses und lobte nachdrücklich die konstruktive Zusammenarbeit in ihrem Fachgremiums.

Erfolgreiche Saison-Bilanz
Rückblickend ordneten die Teilnehmer die Saison 2011 als sehr erfolgreich für die deutsche Islandpferdezucht ein und lobten sowohl das positive Abschneiden bei der WM wie auch die mit rund 480 geprüften Pferden hohe Starterzahl bei gerittenen FIZO-Beurteilungen.[nbsp]
Ebenfalls gut etablieren konnten sich die Zuchtpferdesichtungen. Sie sollen in Zukunft noch ausgebaut werden und stellen einen von mehreren Bausteinen bei den Bemühungen des Zuchtressorts dar, die Zahl der auf Materialbeurteilungen vorgestellten Pferde weiter zu erhöhen. Neben den Sichtungen sieht der Zuchtausschuss auch die Gaedingakeppni-Wettbewerbe aufgrund ihrer starken Ähnlichkeiten mit FIZO-Beurteilungen als gute Hinführung zur gerittenen Materialbeurteilung und ermuntert die Veranstalter zur verstärkten Ausschreibung dieser zwischen Sport und Zucht angesiedelten Turnierform.

Die Zahl der Reiter, die als Vorsteller von Zuchtpferden aktiv sind, sollte nach einhelliger Meinung des Gremiums ebenfalls wachsen: Die Zusammenarbeit mit dem Team Junger Züchter, deren Initiatorinnen Anette Braun und Dani Gehmacher der Zuchtausschuss seine große Anerkennung für die geleistete Arbeit aussprach, soll noch weiter intensiviert werden. Auch die Vergabe eines Sleipnir-Preises in der neu zu schaffenden Kategorie "Bester Nachwuchs-Zuchtreiter" könnte sich in diesem Zusammenhang als nützlich erweisen.

Sleipnir-Nominierungen
Ingesamt hat der Ausschuss die folgenden Nominierungen für die zuchtbezogenen Kategorien der Sleipnir-Auszeichnungen vorgenommen:

Nachwuchs-Zuchtreiter des Jahres:

  • Jonas Hassel (2 Pferde, Durchschnitt 8,00, Höchstnote 8,21)
  • Corinna Prieler (1 Pferd, Gesamtnote 8,26)
  • Jacqueline Uelpenich (4 Pferde, Durchschnitt 7,92, Höchstnote 8,30 5j.)
  • Eric Winkler (7 Pferde, Durchschnitt 7,75, Höchstnote 8,07)

Züchter des Jahres:[nbsp]

  • Uli Reber
  • Lothar Schenzel
  • Günther Weber

Zuchtpferd des Jahres:[nbsp]

  • Bjartur von Hof Osterkamp
  • Sprengja vom Lipperthof
  • Teigur vom Kronshof

Zuchtreiter des Jahres:[nbsp]

  • Thorsten Reisinger (Durchschnitt Reiteigenschaften 2011: 7,98 bei 30 Pferden)
  • Frauke Schenzel (Durchschnitt Reiteigenschaften 2011: 8,21 bei 24 Pferden)
  • Jolly Schrenk (Durchschnitt Reiteigenschaften 2011: 8,02 bei 18 Pferden)

Verliehen werden die Sleipnir-Preise im Rahmen der IPZV-Gala in Hagen im kommenden März.

Internationale Diskussion gewünscht
Mehrere Anregungen für Regeländerungen legte der Zuchtausschuss den Gremien des internationalen Islandpferdeverbandes FEIF vor: So sprachen sich die IPZV-Vertreter für eine Anpassung des Zuchtreglements zu Zäumungen und Gebissen an die im Sportbereich geltenden Regeln aus. Auch plädierte der Ausschuss für eine konsequente Umsetzung der bestehenden Ausrüstungskontrollen im Bereich der Sattelung. Gleichzeitig wurde eine FEIF-weite Diskussion darüber angeregt, wie sich die Schutzmaterialien bei regelkonformem Gewicht zum Wohle des Pferdes verbessern lassen.[nbsp]

WM-Qualifikation 2013
Der WM-Qualifikationsmodus für die Zuchtpferde kam in Kassel ebenfalls auf den Prüfstand: Nach Vergleich der seit 2005 auf Qualifikationsschauen, DIM-Auswahl und WM-FIZO erzielten Materialnoten der deutschen Pferde bestätigte der Zuchtausschuss mehrheitlich den Modus der Qualifikation über Dritteltreffen zur Teilnahme an der Ausscheidungsprüfung auf der DIM. Im Unterschied zu diesem Jahr soll 2013 auch wieder eine Exterieurbeurteilung auf der DIM stattfinden.
Für die Zwischen-WM-Jahren regte der Ausschuss die Aufnahme von den in Island sehr populären Gestütsschauen ins Programm der DIM an.

Fruchtbare Zusammenarbeit mit der FN
Lobende Wort fand Maria Siepe-Gunkel auch für die Zusammenarbeit zwischen IPZV und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die unter anderem in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe für die Einführung eines neuen Angebots zur Zuchtpferdesichtung Ausdruck findet. Ziel ist die Verbesserung der Datenbasis bezüglich Interieur- und Exterieurqualitäten der eingesetzten Zuchtpferde (speziell der Stuten). Siepe-Gunkel erwartet entprechende Pilotprojekte bereits im Jahr 2012.

Um die Verzahnung zwischen Zuchtressort und Rasseparlament der FN weiter zu verbessern, sprach sich der Zuchtausschuss für eine stärkere Präsenz der Landesverbandszuchtwarte im Rassebeirat aus.

Weitere Themen der Herbsttagung waren u.a. die Aus- und Weiterbildung von Materialrichtern, Organisation von Fohlenreisen und Jungpferdebeurteilungen und der Umgang mit reinrassigen Islandpferden mit ungeklärter Abstammung.

Das ausführliche Protokoll der Sitzung wird nach den notwendigen Fristen auf der Verbandswebsite veröffentlicht.

Foto: Henning Drath