News

07. Februar 2017 | BREITENSPORT

Die WRC-Sieger erzählen von ihren Erlebnissen

Ganz allein mit dem Pferd in der Natur unterwegs, frei und ungebunden. Davon träumen viele Reiter. Stefanie Weber hat sich diesen Traum erfüllt - und dabei auch noch den Wanderreitcup (WRC) des IPZV e.V. 2016 gewonnen. Mit den Bestplatzierten in der Jugend- und Kinderwertung, Christian Nüßle und Milla Reinhardt, hat sie indes nicht nur den Sieg gemein: Alle drei haben Gefallen am WRC gefunden, teils gibt es schon konkrete Pläne für den Cup 2017.

„Der erste Ritt ist am Pfingstwochenende“, erzählt Christian Nüßle. Er war mit „Finka“ im vergangenen Jahr stets auf Zweitagesritten unterwegs. „Zusammen mit meiner Reitlehrerin, der auch Finka gehört, und einem Kumpel oder eine Freundin“, berichtet der 15-Jährige.[nbsp] Und schwärmt von den Erfahrungen und der Landschaft unterwegs. Es sei aber auch, so sagt er, eine Herausforderung für Pferd und Reiter gewesen. „Man braucht Teamfähigkeit und man wächst extrem zusammen“, betont er.

Frei und unabhängig unterwegs

Die Gemeinschaft zwischen Pferden und Reiter steht auch bei Stefanie Weber hoch im Kurs. Erstmals war sie mit zwei Pferden unterwegs, genoss die dadurch gewonnene Freiheit enorm. „Dadurch, dass ich ein Packpferd hatte, war ich völlig frei und unabhängig“, erzählt sie. Und gerät ebenfalls ins Schwärmen. Nämlich dann, wenn sie über die Gastfreundschaft spricht, die ihr unterwegs entgegengebracht wurde. „Die Gastfreundschaft der Menschen ist unglaublich“, erzählt die 37-Jährige. Sie sei so groß, dass sie beim nächsten Mal gar nicht so weit voraus planen wolle. „Es ist ziemlich leicht, irgendwo unterzukommen.“ Selbst in ausgebuchten Unterkünften fand Weber einen Platz. „Da hörte ich dann ‚Eigentlich sind wir voll, aber Sie können auf dem Sofa schlafen‘“, erinnert sie sich. 712 Kilometer hat sie während des WRC im Sattel verbracht. „Der längste zusammenhängende Ritt dauerte elf Tage.“ Da habe sie mit ihren Pferden Bjatur und Isa rund 240 Kilometer zurückgelegt. Durchaus mit Ambitionen im Hinterkopf. „Ich hatte schon das Ziel zu gewinnen“, erzählt sie gutgelaunt.

Erinnerungen und Planungen

Solche Ambitionen hatte Milla Reinhardt nicht. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen würde, ich habe ja nur einen Zweitagesritt gemacht“, sagt sie. Die beiden Tage - der erste Wanderritt für die junge Reiterin - boten einige aufregende Erlebnisse für die Neunjährige. „Wir haben die Pferde über Bahnschienen geführt, das war spannend. Wir sind auch sehr viel durch den Wald geritten, das war richtig schön“, erinnert sie sich. Mit ihrem Pferd Vakar sei das aber kein Problem gewesen. Dabei hatten sie sich nicht speziell auf den Ritt, bei dem sie „mit Leuten von unserem Hof“ unterwegs war, vorbereitet. „Wir haben nicht wirklich trainiert“, erzählt sie lachend. „Wir reiten halt auch sonst viel.“ Konkrete Planungen für den diesjährigen Wanderreitcup hat sie noch nicht. „Ich kann mir schon vorstellen, nochmal mitzumachen, aber für dieses Jahr plane ich noch nichts.“

Für Stefanie Weber dagegen steht fest: Sie wird wieder dabei sein. Dieses Mal allerdings ohne Siegesambitionen. „Meine Stute ist trächtig, darum werde ich nur mit meinen Wallach unterwegs sein“, erklärt sie. Zudem ist jetzt schon einiges an Überlegung gefordert, wenn sie ihrem Prinzip treu bleiben will: „Das Besondere beim Wanderreiten ist ja auch das Entdecken“, findet sie. Darum sei sie bisher keine einzelne Tour doppelt geritten. „Hier in Hohenbruch kenne ich alle Wege, darum muss ich jetzt zu den Ausgangspunkten fahren.“ Abhalten wird sie das freilich nicht, dafür genießt sie es viel zu sehr - teils allein, teils in kleineren Gruppen - mit den Pferden unterwegs zu sein.

Fotos: Christian Nüßle/Stefanie Weber

Die Platzierten des Wanderreitcups 2016
Erwachsene:
1. Stefanie Weber (Oberhavel Tölter) mit Bjatur/Isa, 712 Kilometer
2. Anja Wörner (IPZV Süd) mit Lómur, 634 Kilometer
3. Willi Esser (IPR Kreis Heinsberg) mit Stelpa vom Ruwerbach/Sorta, 545 Kilometer
4. Tobias Beck (IPZV Süd) mit Fagur, 467 Kilometer
5. Adele Erben (IPZV Süd) mit Elgur/Dokka, 442 Kilometer

Jugendliche:
1. Christian Nüßle (IPZV Süd) mit Finka, 421 Kilometer
2. Teresa Hauer (IPZV Süd) mit Herva/Vinur/Snasa, 344 Kilometer
3. Séraphine Schilke (Oberhavel Tölter) mit Matti, 327 Kilometer
4. Richard Auwärter (IPZV Süd) mit Vinur, 309 Kilometer
5. Lea Teller (IZPV Unterfranken) mit Reykur/Litlata, 206 Kilometer

Kinder:
1. Milla Reinhardt (Oberhavel Tölter) mit Vakar, 46 Kilometer
2. Lenya Wurst (IPZV Süd) mit Snabbi, 33 Kilometer
3. Luise Svendsen (IPZV Süd) mit Skeli, 25 Kilometer
4. Johanna Uhlig (Oberhavel Tölter) mit Bjatur, 24 Kilometer
4. Felicitas Reinelt (IZPV Nordbayern) mit Torin, 24 Kilometer

Der IPZV e.V. gratuliert den beiden Siegerinnen, dem Sieger sowie allen Platzierten sehr herzlich.